Diversität und Inklusion in der außerschulischen Bildungsarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland – Ein Engagement für Vielfalt und evangelische Freiheit
Unser Auftrag: Bildung als Raum der Teilhabe und Würde
Im Dezernat Außerschulische Bildung und Diakonie der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) verstehen wir Bildung als zentralen Ort, an dem Menschen ihre von Gott geschenkte Würde und Freiheit erleben. Unser Engagement für Diversität ist dabei tief im reformatorischen Erbe verwurzelt: Jeder Mensch ist als Ebenbild Gottes (1. Mose 1,27) einmalig und hat das Recht, sich frei zu entfalten – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sozialem Status, Behinderung oder Alter. Wie das Impulspapier „Sensibel für Vielfalt – offen für Gott“ der EKiR betont, ist Bildung „ein lebenslanger Prozess, in dem sich persönliche Entwicklung und soziales Engagement verbinden“ und der „die Würde des Menschen und seiner Gottbezogenheit“ in den Mittelpunkt stellt.
Vielfaltssensible Bildung: Ein Paradigmenwechsel
„Die EKiR versteht sich als Lerngemeinschaft, die „Barrieren abbaut, durch die Partizipation eingeschränkt wird oder Menschen ausgeschlossen werden“. Dies gilt besonders für unsere außerschulischen Bildungsangebote – von der Jugendarbeit über die Friedensbildung bis hin zu Kitas und Erwachsenenbildung. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können, und reflektieren kritisch, wo gesellschaftliche Ungleichheiten – etwa durch Rassismus, Armut oder fehlende Barrierefreiheit – Teilhabe behindern. Unser Ziel ist es, „vielfaltssensible Bildungsprozesse“ zu gestalten, die „die Schöpfung Gottes als Schöpfung in Vielfalt begreifen“ und die Würde jedes Einzelnen achten.
Konkrete Schritte für eine inklusive Bildungsarbeit
- Barrierefreiheit: Wir setzen uns dafür ein, dass Bildungsangebote in der Evangelischen Kirche im Rheinland für Menschen mit und ohne Behinderungen zugänglich sind – ob in Räumen, Sprache oder digitalen Formaten.
- Gendersensibilität und Antirassismus: Wir hinterfragen Rollenbilder, fördern interkulturelle Begegnungen und thematisieren Diskriminierungserfahrungen.
- Soziale Gerechtigkeit: Wir fördern eine armutssensible Haltung in der außerschulischen Bildungsarbeit und streben danach, Bildung unabhängig vom finanziellen Hintergrund zu ermöglichen.
- Partizipation von Jugendlichen: Junge Menschen gestalten in der Evangelischen Kirche im Rheinland aktiv mit und bringen ihre Perspektiven ein.
Biblische Begründung: Freiheit und Nächstenliebe
Unser Handeln ist geprägt von der biblischen Zusage: „Ihr seid zur Freiheit berufen“ (Galater 5,13). Diese Freiheit ist untrennbar mit der Verantwortung verbunden, für andere einzustehen. Jesus Christus zeigt uns, dass Gottes Liebe besonders denjenigen gilt, die an den Rand gedrängt werden (Lukas 4,18–19). Als Lerngemeinschaft leben wir diese Haltung – in der Begegnung mit Suchenden und Fragenden, im Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen, und im Einsatz für eine Gesellschaft, in der Vielfalt als Bereicherung erlebt wird.
Einladung zum Mitmachen
Diversität ist kein Projekt, sondern ein Prozess, den wir gemeinsam gestalten. Wir laden alle ein, sich in die Bildungsangebote in der Evangelischen Kirche einzubringen – ob als Teilnehmende, Multiplikator*innen oder Kooperationspartner*innen. Gemeinsam können wir Räume schaffen, in denen jeder Mensch als geliebtes Geschöpft Gottes erfahrbar wird.
Kontakt: Stefan Niewöhner, stefan.niewoehner(at)ekir.de